Im Vereinsleben, insbesondere bei den Sportvereinen, vollzog sich abermals ein grundlegender Wandel. War das Turnen und auch die meisten anderen Sportarten dem männlichen Geschlecht vorbehalten, so drängte nun immer mehr die weibliche Jugend in die Vereine. Durch das Kinderturnen, das Tischtennisspiel, ja sogar eine Damen – Handballmannschaft hatte sich gebildet, bekam der Verein einen großen weiblichen Mitgliederzuwachs.
Nachdem die wirtschaftlichen Verhältnisse sich wesentlich verbessert hatten und das Vereinsleben wieder voll intakt war, konnte im Jahre 1952 der 90. Geburtstag gefeiert werden, als Ersatz für die entgangene 75-Jahr-Feier 1937. Zuvor hatten die Mitglieder mit einer großen Eigenleistung den Sportplatz grundlegend erneuert und mit einer Barriere versehen. In einem großen Festzelt, das neben dem Sportplatz auf dem Turnplatz aufgebaut war, wurde drei Tage gefeiert. Höhepunkt war ein Turnvergleichskampf zwischen Turnriegen von Mainz und Ludwigshafen – Oppau, in deren Mannschaften bekannte deutsche Spitzenturner waren. Obwohl dieses Fest dem Geräteturnen neue Impulse geben sollte und alles versucht wurde, die Jugend wieder mehr für diese Sportart zu begeistern, konnte das Geräteturnen nie mehr den alten Stellenwert im Verein erreichen, zumal die wichtigste Voraussetzung, nämlich eineeigene Turnhalle, fehlte. Schirmherr dieses Festes war der Regierungspräsident von Rheinhessen Herr Dr. Georg Rückert. Auch das Handballspiel musste eingestellt werden, da es an Nachwuchs mangelte, denn die Jugend war für Fußball leichter zu gewinnen. Die Hauptsportart war nun über viele Jahre bis in die heutige Zeit der Fußballsport. Die 1. Fußballmannschaft, die in den Nachkriegsjahren eine führende Rolle auf Kreisebene spielte, geriet durch den Generationswechsel bedingt ebenfalls in eine Krise und es dauerte wieder einige Jahre, bis sich eine starke Mannschaft gebildet hatte.
Im Jahre 1955 trennten sich die meisten aktiven Tischtennisspieler von der Turn – und Sportgemeinde und gründeten einen eigenen Verein. Dem aktiven Fußballspieler Karl Heinz Schnitzerling war es zu verdanken, dass im Verein weiter Tischtennis gespielt wurde, denn er übernahm die Leitung der Abteilung und baute sie neu auf.
Im Jahre 1957 konnte der Fußballsport in Planig sein 50-jähriges Jubiläum feiern. Der Festkommers konnte erstmals in dem neu errichteten Saalbau von Fritz Mayer abgehalten werden. Schirmherr des Festes war der Bürgermeister der Gemeinde Planig, Herr Heinrich Kreuz. Ein von dem damaligen Fußballabteilungsleiter Werner Bappert organisiertes Fußball – Wanderpokal – Turnier mit namhaften Mannschaften war über viele Jahre ein fester Bestandteil des Planiger Sportgeschehens. Das 100-jährige Vereinsjubiläum konnte im Jahre 1962 in glanzvollem Rahmen gefeiert werden. Bei den Jubiläumsveranstaltungen der einzelnen Sportarten hatte der Verein sich gut dargestellt und neue Freunde gewonnen. Höhe punkt war der Festkommers im Saalbau Mayer unter Mitwirkung aller Ortsvereine und den Turnriegen aus Bad Kreuznach und dem Turngau Rheinhessen. Schirmherr des Festes war der Landrat des Kreises Bingen, Herr Anderhub. Die Veranstaltung hinterließ bei der Bevölkerung einen nachhaltigen Eindruck und der Verein konnte recht optimistisch das zweite Jahrhundert beginnen. Die Festdamen, die bei diesem Jubiläum die Gäste mit schönen Tanzvorführungen erfreuten, waren von der langjährigen Turnwartin Frau Monika Senner vorbereitet worden. Aus diesem Personenkreis ist dann die heutige Damengymnastikabteilung hervorgegangen, die nun auch schon 50 Jahre besteht.
Das Kinderturnen wurde durch die gesellschaftliche Entwicklung immer mehr zu einem Turnabteilung. Sehr große Verdienste bei dieser Entwicklung hatten die beiden langjährigen Turnwarte Heinrich Hill und Nikolaus Rauls.